Seit 2020 ist Militzer & Münch mit einer Niederlassung in Österreich vertreten. Vom neuen Büro in Wien aus ist das dreiköpfige Team sowohl operativ als auch vertrieblich tätig. Neben kundenorientierten Lösungen und erstklassigem Service zeichnet es sich vor allem durch sein umfassendes Know-how und langjährige Erfahrung im Bahn- und Lkw-Verkehr aus. Damit bietet die Niederlassung österreichischen Unternehmen einen idealen Zugang zu den osteuropäischen und zentralasiatischen Märkten. Im Interview spricht Branch Manager Nikolay Gueorguiev über die Herausforderungen der letzten Jahre, herausragende Projekte und Pläne für die Zukunft.

Hallo Herr Gueorguiev, Sie haben fast zwanzig Jahre Erfahrung in der Logistikbranche. Wie sind Sie zu Militzer & Münch gekommen?
Meine Speditionskarriere habe ich 2006 bei einem auf Bahntransporte spezialisierten Unternehmen als Disponent und Verkäufer begonnen. Nach einer ersten Firmenübernahme wurde ich dann Abteilungsleiter für Bahntransporte. Im Jahr 2019 übernahm ich dann eine Position als Prokurist und Niederlassungsleiter bei einer neu gegründeten Firma mit Schwerpunkt Projektverkehre und Übermaßtransporte.

Da ich seit vielen Jahren gute Kontakte zu Militzer & Münch hatte und zuvor schon deren Partner in Österreich war, kannte ich das Unternehmen recht gut. Ich schlug deshalb vor, für Militzer & Münch eine Niederlassung in Wien zu eröffnen. Nach einigen Gesprächen und Treffen konnte ich die Gruppe von diesem Plan überzeugen.

Wo lagen in den ersten Jahren die größten Herausforderungen für Ihr Team in Wien?
Wir haben unsere Niederlassung in Wien im September 2020 eröffnet. Im Sommer 2020 war gerade der erste Corona-Lockdown zu Ende gegangen. Wir sind davon ausgegangen, dass danach alles vorbei sein würde und es wieder aufwärts geht – dann kam im November 2020 der zweite Lockdown und es war noch schlimmer als beim ersten. Trotzdem haben wir nicht aufgegeben und uns durchgekämpft.

Da wir neu auf dem österreichischen Markt waren, war das sehr fordernd, da wir noch keinen Kundenstamm aufgebaut hatten. Wir mussten also versuchen, in dieser harten Zeit Kunden zu akquirieren. Es war aber unter anderem aufgrund von Kurzarbeit und Homeoffice kaum möglich, die richtigen Ansprechpartner zu erreichen. Hinzu kam, dass nur wenige Kunden offen für Veränderungen waren. Viele Unternehmen kämpften um ihre Existenz. Auch unsere Niederlassung hätte diese Zeit ohne die finanzielle und moralische Unterstützung der Unternehmensgruppe wohl nicht überstanden.

Heute sind wir auf einem guten Weg und ich bin überzeugt, dass sich dies auch in unseren Ergebnissen widerspiegeln wird. Wir wollen auch weiterwachsen und planen dieses Jahr noch eine weitere Person anzustellen.

Welche bemerkenswerten Projekte haben Sie mit Militzer & Münch in Wien in letzter Zeit durchgeführt?
Im Frühjahr 2024 erhielten wir den Auftrag, 36 Mähdrescher und Schneidwerke auf der Schiene von Polen nach Usbekistan zu transportieren. Zuerst haben wir die Ladung per Tieflader nach Litauen gebracht und von dort auf Waggons auf der Schiene nach Taschkent. Der Transport von Land- und Baumaschinen im multimodalen Verkehr von Europa beziehungsweise über Europa nach Zentralasien ist unsere große Stärke und wir haben damit viel Erfahrung.

Ein anderes interessantes Projekt haben wir im Sommer 2024 für einen Maschinenhersteller abgewickelt. Wir haben schwere Maschinen von einem Werk in Tschechien zu einem anderen Werk in der Türkei transportiert. Dabei waren mehrere Lkw im Einsatz, darunter zwei Sondertransporte mit 40 und 70 Tonnen schweren Maschinen. Bei der 70-Tonnen-Maschine hatten wir mit Auflieger und Zugmaschine über 100 Tonnen Gesamtgewicht auf der Straße. Übermaßtransporte per LKW und Bahn zählen ebenfalls zu unseren Stärken.

Demnächst startet ein größeres Projekt eines unserer Kunden von Österreich nach Tadschikistan. In Rogun wird ein Kraftwerk erneuert, für das wir Anlagenteile und Zubehör liefern werden.

Welche Verkehrsträger werden von Ihren Kunden am meisten nachgefragt? Welche Branchen sind in Ihrem Kundenstamm vertreten?
Wir sind als Landfrachtspezialist bekannt. Unsere Stärken sind Transporte auf der Straße und der Schiene und selbstverständlich auch multimodale Verkehre. Zu unseren Kunden zählen wie schon erwähnt Hersteller von Agrarmaschinen und Baumaschinen sowie Maschinenbauer, aber auch Anlagenbauer, Hersteller von Schienenfahrzeugen, Kraftwerkshersteller sowie Hersteller von Konsumgütern.

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